
Kurzbeschreibung
Aktionsforschung ist ein partizipativer und kooperativer Forschungsansatz, bei dem Forscher*nnen und Praktiker*innen zusammenarbeiten, um Probleme zu identifizieren, Lösungen zu entwickeln und Veränderungen umzusetzen. Der Prozess ist zyklisch und umfasst die Phasen Planung, Aktion, Beobachtung und Reflexion. Ziel ist es, praktische Erkenntnisse zu gewinnen und gleichzeitig positive Veränderungen herbeizuführen.
Der Ansatz fördert eine enge Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen Dialog zwischen allen Beteiligten. Der iterative Charakter der Aktionsforschung ermöglicht zudem zeitnahe Anpassungen und Verbesserungen, wodurch die Wirksamkeit der Interventionen erhöht wird. Darüber hinaus stärkt dieser Ansatz das Engagement und die Verantwortung der Beteiligten, da sie aktiv in den Forschungs- und Veränderungsprozess eingebunden sind.
Chancen ☼
- Förderung von praxisorientierten Lösungen durch direkte Beteiligung der Betroffenen
- Unterstützung von kontinuierlichem Lernen und Verbesserung innerhalb der Organisation
- Stärkung des Zusammenhalts und der Zusammenarbeit im Team
- Erhöhung der Akzeptanz und Umsetzung von Veränderungen durch aktive Einbindung der Beschäftigten
- Möglichkeit, innovative Ansätze und Lösungen zu entwickeln, die auf realen Erfahrungen basieren
Risiken ☁
- potenziell zeitaufwendige und ressourcenintensive Durchführung
- Risiko, dass die Beteiligten nicht ausreichend geschult oder motiviert sind sowie subjektive Einflüsse die Ergebnisse und Maßnahmen beeinflussen
- Herausforderung, die gewonnenen Erkenntnisse und Lösungen nachhaltig zu implementieren
- potenzielles Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und praktischer Anwendbarkeit
Ausführung
- Problemanalyse und Zieldefinition: Identifizierung und Definition des zu untersuchenden Problems oder der Herausforderung und darauf aufbauend Festlegung der Ziele der Aktionsforschung
- Planung: Entwicklung eines Forschungsplans, einschließlich der zu verwendenden Methoden, unter Einbeziehung relevanter Stakeholder*innen und Teilnehmer*innen, um deren Perspektiven und Ideen zu integrieren
- Aktion: Umsetzung der geplanten Maßnahmen und Interventionen in der Praxis in enger Zusammenarbeit mit den Teilnehmener*innen, um die Aktionen durchzuführen und zu überwachen
- Beobachtung: systematische Sammlung von Daten und Informationen über die durchgeführten Maßnahmen und ihre Auswirkungen mit Hilfe verschiedener Methoden wie Beobachtung, Interviews und Umfragen, um umfassende Erkenntnisse zu gewinnen
- Reflexion: Analyse und Reflexion der gesammelten Daten und Ergebnisse sowie Diskussion der Ergebnisse mit den beteiligten Akteur*innen und Ableitung von Schlussfolgerungen
- Anpassung und erneute Aktion: Anpassung der Maßnahmen auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse, Planung der nächsten Schritte und Wiederholung des Aktions-, Beobachtungs- und Reflexionszyklus, um eine kontinuierliche Verbesserung zu erreichen
Dauer
Komplexität
Kosten
Tipp 💡
Offene Kommunikation und eine Kultur des gemeinsamen Lernens sind entscheidend für die Akzeptanz und den Erfolg von Aktionsforschung. Daher sollte regelmäßig über Fortschritte und Ergebnisse informiert werden.